Ei Electronics Rauchmelder und Alarmierungsmodul für Hörgeschädigte
Die Rauchmelderpflicht in Deutschland ist Landessache, die entsprechenden Bestimmungen sind demnach in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Rauchmelderpflicht nicht zeitgleich in ganz Deutschland eingeführt wurde. Während die gesetzlichen Grundlagen in einigen Bundesländern sehr zügig geschaffen wurden, dauerte es in anderen Bundesländern mehrere Jahre bis es letztlich soweit war. So war beispielsweise Rheinland-Pfalz das erste Bundesland, in welchem der verpflichtende Einbau von Rauchwarnmeldern umgesetzt wurde. Seit 1. Januar 2017 besteht grundsätzlich in allen Bundesländern eine Rauchmelder Pflicht – es existieren jedoch einige Unterschiede hinsichtlich der Bestimmungen für sogenannte Bestandsbauten sowie der auszustattenden Räume.
Eine Besonderheit des hier vorgestellten Ei170RF Alarmierungsmodul sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Im Gegensatz zu den Produkten der meisten anderen Anbieter können hier nicht nur mit Rauchwarnmelder, sondern bei Bedarf auch Kohlenmonoxidmelder und Hitzemelder integriert werden. Der Schwerpunkt des folgenden Testberichts soll jedoch im Hörgeschädigtenmodul mit Stroboskoplicht und Vibrationskissen, sowie den integrierbaren Rauchwarnmeldern liegen.
Das Alarmierungsmodul
Im Mittelpunkt der Hörgeschädigtenlösung von Ei Electronics steht zunächst das Ei170RF Alarmierungsmodul – hier wird jeder an einem Warnmelder ausgelöste Alarm in Form von optischen und haptischen Signalen ausgegeben. Außerdem werden am Stroboskop-Modul auch wichtige Meldungen (z.B. Störungen) ausgegeben, die Vernetzung des Hörgeschädigtenmoduls mit den anderen Komponenten des Funksystems durchgeführt, oder weitere Geräte wie beispielsweise Funkrufempfänger, Pager, zusätzliche Stroboskope oder Vibrationskissen angeschlossen.
Darüber hinaus verfügt das Ei170RF Alarmierungsmodul auch über eine Uhreneingangsbuchse (3,5mm Mono-Klinkenstecker) über welche das Vibrationskissen des Alarmierungsmoduls durch einen angeschlossenen Wecker angesteuert werden kann.
Das Basispaket des Ei170RF Alarmierungsmoduls für Gehörlose und Hörgeschädigte besteht aus dem Modul mit integriertem Stroboskoplicht und dem zugehörigen Netzstecker, der Notstromversorgung in Form eines wiederaufladbaren 12V Bleiakkus sowie dem Ei174 Vibrationskissen zur Platzierung unter dem Kopfkissen oder der Matratze. Ansonsten ist das Ei170RF Alarmierungsmodul bereits werkseitig mit einem entsprechenden Funkmodul ausgestattet.
Hilfsmittelverzeichnis
Das Ei170RF Alarmierungsmodul für Hörgeschädigte befindet sich im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes: GKV-Hilfsmittelverzeichnis Nr. 16.99.09.2030 (Link)
Ei650RF Rauchwarnmelder mit Funkmodul
Insgesamt ist es möglich bis zu 31 Geräte (Warnmelder und Zubehör) per Funk zu vernetzen. Im Bereich der Rauchwarnmelder kann hier prinzipiell auf die Funkrauchmelder-Modelle Ei650W und Ei650iW mit integrierter Langzeitbatterie oder auf das Modell 605C mit auswechselbarer 9V-Alkalinebatterie zurückgegriffen werden. Um eine Vernetzung durchführen zu können, müssen diese noch mit entsprechenden Funkmodulen ausgestattet werden. Damit sich die Auswahl der geeigneten Komponenten möglichst einfach und unproblematisch gestaltet, bietet Ei Electronics gleich ein passendes Set, bestehend aus dem mehrfach zum Testsieger erklärten Ei650W Funkrauchmelder und dem dazu passenden Ei650M Funkmodul, an. Dieses Komplettset ist zudem auch im GKV-Hilfsmittelverzeichnis eingetragen.
Beim Ei650W handelt es sich um einen äußerst zuverlässigen und leicht zu handhabenden Funkrauchmelder mit fest verbauter Lithium Batterie, welche eine Lebensdauer von zumindest 10 Jahren verspricht. Das im Set enthaltene Ei650M Funkmodul ist ebenfalls mit einer eigenen Langzeitbatterie ausgestattet – die Verwendung als Funkrauchmelder hat demnach keine nachteiligen Auswirkungen auf die maximale Nutzungsdauer. Die Integration des Moduls in den Warnmelder erfolgt über eine einfache Steckverbindung und kann in kürzester Zeit durchgeführt werden.
Hilfsmittelverzeichnis
Das Ei650RF Funkrauchmelder Set für Hörgeschädigte befindet sich im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes: GKV-Hilfsmittelverzeichnis Nr. 16.99.09.0086 (Link)
Kompatibilität mit weiteren Ei Electronics Funkwarnmeldern
Das Ei170RF Alarmierungsmodul kann wie bereits kurz erwähnt nicht nur mit Rauchwarnmeldern, sondern auch alternativen Gefahrenwarnmeldern von Ei Electronics, genutzt werden. Dazu gehören folgende Funkwarnmelder:
- Hitzemelder Ei603TYC und Ei603C mit entsprechenden Funkmodulen
- Kohlenmonoxidmelder Ei208iW und Ei208iDW mit jeweiligen Funkmodulen
Da es keine Verpflichtung zum Einbau von Wärmemeldern und CO-Meldern gibt, werden die Kosten für diese Geräte i.d.R. nicht von den Krankenkassen übernommen. Die vielfältigen Integrationsmöglichkeiten machen die Gehörlosen- und Hörgeschädigten Lösung von Ei Electronics jedenfalls zu einem äußerst umfassenden System.
Montage und Inbetriebnahme
Die erstmalige Installation der Gehörlosen- und Hörgeschädigtenlösung von Ei Electronics umfasst grundsätzlich die zwei bereits erwähnten zentralen Komponenten „Ei170RF Alarmierungsmodul mit Vibrationskissen“ sowie die „Warnmelder in gewünschter Art und Anzahl“. In folgender Beschreibung soll neben der Inbetriebnahme des Alarmierungsmodul in erster Linie auf die Integration von Funkrauchmeldern des Typs Ei650w eingegangen werden. Der gesamte Installationsprozess umfasst prinzipiell drei zentrale Schritte:
Schritt 1: Montage des Alarmierungsmoduls für Hörgeschädigte
Im ersten Schritt muss das Ei170RF Alarmierungsmodul Installiert und in Betrieb genommen werden. Hierfür muss zunächst der Notstromakku in das dafür vorgesehene Fach auf der Rückseite des Moduls eingelegt und angeschlossen werden.
Anschließend wird das Alarmierungsmodul je nach Wunsch auf einem Tisch positioniert oder mittels der im Lieferumfang enthaltenen Schrauben und Dübel an der Wand befestigt. Bei der Positionierung ist darauf zu achten, dass das integrierte Stroboskoplicht vom Bett aus sichtbar ist. Dabei muss auch der Abstand zur Matratze in Kopfhöhe, unter welcher anschließend das Vibrationskissen positioniert wird, beachtet werden (Kabellänge ca. 5m). Nachdem das Rüttelkissen angeschlossen wurde muss abschließend nur noch der Netzstecker an die nächste Steckdose angeschlossen werden (Kabellängen: Modul zu Adapter ca. 3,70m; Adapter zu Netzstecker ca. 2m).
Schritt 2: Funkvernetzung
Im zweiten Schritt kann umgehend die Funkvernetzung mit den gewünschten Warnmeldern durchgeführt werden. Je nach Montagevariante der Funkrauchmelder (Schraub- oder Klebemontage) ist es empfehlenswert den Rauchmeldersockel zuvor an einer geeigneten Stelle zu montieren, bzw. die Magnetbefestigung anzubringen. Beachten Sie hierzu auch unsere ausführlichen Informationen zur korrekten Rauchmelder Montage.
Um das Funksystem aufzubauen werden zunächst die passenden Funkmodule in die zu vernetzenden Warnmelder eingelegt und mittels der Hauscodierungs-Taste auf der Rückseite des Funkmoduls miteinander verbunden. Zur Integration des Alarmierungsmoduls muss auch dieses in den Hauscodierungsmodus versetzt werden. Der Taster befindet sich leicht nach innen versetzt auf der Vorderseite des Moduls und kann beispielsweise unter Zuhilfenahme eines schmalen Schraubendrehers betätigt werden.
Sobald sich alle Geräte im Hauscodierungsmodus befinden, tauschen diese ihre Seriennummern aus und vernetzen sich automatisch. Nach 30 Minuten wird die Hauscodierung automatisch beendet und die Funkvernetzung ist abgeschlossen.
Schritt 3: Manueller Funktionstest
Frühestens 3 Minuten nachdem die Hauscodierung abgeschlossen wurde, sollte ein manueller Funktionstest durch anhaltendes Drücken der Test-Taste am Alarmierungsmodul durchgeführt werden. Solange die Taste betätigt wird, sollte nun der akustische und optische Alarm an allen integrierten Warnmeldern aktiviert werden, das Stroboskop blitzen, und das Rüttelkissen vibrieren. Anschließend werden weitere Tests durch Drücken der Test-Taste an den Warnmeldern selbst durchgeführt. Hierbei müssen ebenfalls alle Warnmelder, das Stroboskoplicht sowie das Vibrationskissen aktiviert werden.
Beachten Sie bitte auch folgendes Erklärungsvideo von Ei Electronics, welches den kompletten Installationsprozess übersichtlich darstellt:
Fazit: Ei Electronics Rauchmelder für Gehörlose
Das Ei170RF Alarmierungsmodul bietet unserer Ansicht nach, eine solide und zuverlässige Grundlage zur Installation von Rauchmeldern für hörgeschädigte und gehörlose Menschen. Besonders erwähnenswert ist, dass neben dem im GKV-Hilfsmittelverzeichnis eingetragenen Funkrauchmelder Set, auch andere Warnmelder-Arten in das System integriert werden können. So können sich Gehörlose und Hörgeschädigte hier beispielsweise durch Einbindung eines CO-Melders vor den Gefahren einer Kohlenmonoxidvergiftung schützen. Der primär für das System vorgesehene und mit dem Qualitätssiegel Q ausgezeichnete Ei650w Funkrauchmelder wurde bereits mehrmals von Stiftung Warentest zum Testsieger erklärt und gilt als äußerst zuverlässiger Rauchwarnmelder. Auch in unserem entsprechenden Langzeittest ergaben sich bisher keine Probleme mit diesem Modell. Verschiedene Anschlüsse ermöglichen außerdem die Einbindung verschiedener Hilfsmittel wie beispielsweise Funkrufempfängern, Weckern, oder zusätzlichen Vibrationskissen- und Stroboskopmodulen und machen das System damit komplett.